CD Neuheiten im NDR Kultur Radio. Nachhören hier ab 17:30: https://bit.ly/ndrkultur "Was ich auch in Konzerten immer total toll finde ist: diese Gegensätze zwischen einem Zupfinstrument und einem Streichinstrument. Das Cello kann leichter gesanglich spielen als die Gitarre, bei der Gitarre ist es eher perkussiv. Das ergänzt sich sehr gut. Das Cello kann schöne Linien spielen und die Gitarren können pushen, diese Gegensätze ziehen sich an, finde ich."

Ensemble Mirror Strings: zwei Celli und zwei Gitarren

So erklärt der Cellist Phillip Wentrup den besonderen Reiz des Ensembles Mirror Strings. Das Quartett vereint die ungewöhnliche Besetzung von zwei Celli und zwei Gitarren und demonstriert seinen Farbreichtum auch auf der aktuellen CD mit dem Titel "Dedication", also etwa "Hingabe" oder "Widmung". Dort streichen und zupfen Wentrup und seine Kollegen Stücke, die eigens für das Ensemble entstanden sind.

Mirror Strings - Dedication

„Dedication“ heißt das neue Album der Mirror Strings. Das darf man durchaus wörtlich nehmen – denn alle Stücke wurden speziell für das Quartett geschrieben. Zugleich musizieren Luisa Marie Darvish Ghane und Johann Jacob Nissen, Gitarre, und Samuel Selle sowie Phillip Wentrup, Violoncello, brillant und mit Passion. Sie erkunden die Werke, die sich sowohl stilistisch als auch kulturell sehr voneinander unterscheiden, mit Hingabe.
Ob le miroir magique von Shadi Kassaee, Kijiji von Volker Luft, Four Chords von Gulli Björnsson oder Wintermusik von Torben Maiwald – jeder Komponist bringt seine Persönlichkeit, sein individuelles Musikverständnis und sein ästhetisches Konzept mit ein. Sophia’s Flight heißt das Stück von Sebastian Sprenger, Tilman Hübner nannte sein Stück Quartett 7. Komplettiert wird das Programm durch Simone von Tristan Xavier Köster, Hypnosistum von Catalina Rueda und BraadiCardia von Maximilian Guth.
Es ist ein abwechslungsreiches Programm, beinahe eine musikalische Weltreise: Minimal Music trifft auf afrikanische Musiktraditionen, persische Einflüsse begegnen Rock und Pop; Generationen und Ideen kommunizieren spannungsreich miteinander. Die Besetzung der Mirrorstrings macht vieles möglich – elegische Melodien ebenso wie wilde, rhythmusbetonte Stücke. Die Kombination aus Celli und Gitarren erweist sich als höchst flexibel und auch klanglich sehr attraktiv. Man staunt erneut, warum bislang noch niemand darauf gekommen ist. Bravi! Unbedingt anhören, es lohnt sich wirklich.
Der Schweizer SRF hat unsere CD sehr schön vorgestellt. Leider nur aus der Schweiz abspielbar.

Mirror Strings - Holberg Unplugged (Ears Love Music)

Das Ensemble Mirror Strings stellt sich vor: Mit dieser Aufnahme beweisen Luisa Marie Reichelt und Johann Jacob Nissen, Konzertgitarre, sowie Samuel Selle und Phillip Wentrup, Violoncello, dass „klassische“ Musik keineswegs eine aussterbende Kunst ist, zu genießen in elitärer Runde von Eingeweihten mit ergrautem Haar. 
Das Quartett spielt Aus Holbergs Zeit – Suite im alten Stil von Edvard Grieg, ursprünglich komponiert für Streichorchester, in einem beeindruckenden, farben- und abwechslungsreichen Arrangement, das die Musiker selbst erarbeitet haben. So frisch kann Klassik klingen – und die Spielfreude der Vier ist selbst am Lautsprecher nicht zu überhören. 
Dass die Musiker von Mirror Strings ein Händchen für Bearbeitungen haben, zeigt sich auch beim Bonustrack Die Meere, ein Lied von Johannes Brahms. Hier teilen sich eine Gitarre und die Celli zu den Bässen einer zehnsaitigen Gitarre gleichermaßen in den Gesangspart. Was für ein Gewirbel! Die geschickten Arrangements rücken nicht nur das Original, sondern auch die vier beteiligten Instrumente ins beste Licht. Jeder der vier jungen Virtuosen erhält dabei einen attraktiven Part. 
Wenn es so gekonnt vorgetragen wird, dann lohnt es sich, Altbekanntes neu zu hören. Man darf gespannt bleiben, welchem Werk die Mirror Strings zukünftig eine Frischzellenkur verpassen – denn eines muss man dem Debüt des Quartetts vorwerfen: 20 Minuten sind wirklich zu kurz. Mehr davon bitte!